Drehkolbenpumpe IQ112-81: „Easy to use“ auf engstem Raum
Case study - Klärwerk Freiberg
Der Kunde
Das Klärwerk der Stadt Freiberg am Neckar wurde 1964 in Betrieb genommen. Im Laufe der Zeit wurde die Anlage mehrfach modernisiert und erweitert. Sie ist heute für bis zu 25.000 EW ausgelegt. Neben der mechanischen, biologischen und chemischen Reinigungsstufe gehört eine Schlammfaulung zum Klärwerk. Der 1964 mit errichtete Faulturm fasst 1.100 m³, wird täglich mit ca. 30 m³ eingedicktem Überschuss- und 30 m³ Primärschlamm beschickt. Dazu kommen jede Woche ca. 2 m³ Fett-Wassergemisch aus dem Langsandfang. Das Faulgas wird in einem BHKW mit 50 kWel und 100 kWth verwertet. Bei einer 100-prozentigen Auslastung konnte zuletzt 61 Prozent des benötigten Stroms selbst produziert werden. Mit der Wärme werden die eigenen Gebäude, der benachbarte städtische Bauhof, drei Wohnungen, eine Sporthalle mit Stadion und das dortige Restaurant mit Wohnung beheizt.
Das Problem
2012 stand eine weitere Optimierung der Schlammfaulung an. Um den Klärschlammanfall zu reduzieren, wurde geplant den TS-Gehalt im Faulturm zu erhöhen, indem täglich ca. 75 m³ Schlamm in einem Bypass abgezogen, vom vorhandenen Bandeindicker auf ca. 20 m³ entwässert und am Ende dem Faulturm wieder zugeführt werden. Da bereits mehrere Exzenterschneckenpumpen im Einsatz waren, sahen die Planungen vor, auch hierfür eine weitere Pumpe dieses Typs zu installieren, was aufgrund der Rohrleitungsführung und begrenzten Platzverhältnisse im Pumpenkeller aufwendige Baumaßnahmen erforderlich gemacht hätte.
Die Lösung
„Auf der IFAT lernten wir dann die IQ-Serie von Vogelsang kennen“, erzählt Abwassermeister Sternkiker. „Die kompakte Bauform kommt uns bei unseren beengten Platzverhältnissen im Pumpenkeller sehr entgegen. Die flexiblen Anschlussteile machten die Anbindung ans Rohrleitungssystem einfach. Da wir, trotz gut funktionierendem Rechen, immer wieder Fremdkörper im Schlamm finden, gefiel uns die gesteigerte Fremdkörperunempfindlichkeit durch das integrierte InjectionSystem. Und wenn doch einmal ein Zopf die Pumpe verstopfen sollte, kann die Störung – anders als bei unseren Exzenterschneckenpumpen – dank dem schnellen und einfachen Zugriff auf Pumpenraum und Förderelemente, sehr schnell behoben werden“, erklärt Sternkiker seine Entscheidung für die IQ-Pumpe.
Seit Abschluss der Bauarbeiten wurde der TS-Gehalt von im Schnitt 2 Prozent auf 5 Prozent gesteigert. Aufgrund des gesteigerten TS-Gehaltes bzw. verringertem Wassergehaltes im Schlamm benötigt die Bandpresse für die Entwässerung des ausgefaulten Schlamms jetzt nur noch ca. 55 min anstelle von 75 min. Dabei verbraucht der 15 kW Antriebsmotor der Presse entsprechend weniger Energie wie auch der Polymereinsatz reduziert werden konnte. Gleichzeitig stieg der Gasertrag des Faulturms an, sodass insgesamt mehr elektrische wie thermische Energie selbst produziert bzw. abgegeben wird, was die Gesamtbilanz positiv beeinflusst. Die IQ-Drehkolbenpumpe indes läuft störungsfrei, fördert im Normalbetrieb bei 25 Hz ca. 10 m³/h Schlamm gegen einen Druck von 1,5 - 2 bar, kann aber auch bei 50 Hz bis zu 25 m³/h gegen 2,5 - 3 bar fördern. Die Optimierung der Faulung läuft mit der IQ-Pumpe sehr gut. Hinsichtlich Service überzeugte das neue Konzept der IQ-Serie auch in der Praxis. Der Teilewechsel ist im Vergleich zu den ebenfalls im Einsatz befindlichen Exzenterschneckenpumpen unkompliziert, schnell und einfach erledigt.