WE THINK RED. „Rot symbolisiert Vitalität, Dynamik, Fortschritt und Leidenschaft – eine Farbe, die gut zu uns passt. Denn Stillstand ist nicht unsere Philosophie.“ Harald Vogelsang, geschäftsführender Gesellschafter 02 | THINK RED 04.2019

INHALT 08 News. RoadPump Plus von Vogelsang gewinnt Nachhaltigkeitspreis Nach dem „Internationalen busplaner Innovationspreis 2018“ wird Vogelsang 2019 mit dem Nachhaltigkeitspreis des Magazins ausgezeichnet 16 Agrar. Exaktverteiler Präzision ist Innovation. Exaktverteiler – das Herz punktgenauer Gülleausbringtechnik 04 | THINK RED 04.2019 Titel 12 NEUER GESCHÄFTSFÜHRER Salut, David! Als dritter Geschäftsführer verstärkt David Guidez die Vogelsang-Geschäftsleitung Aktuell 06 NEWS 10 MESSERÜCKBLICK Messeauftritte mit rotem Faden. Vogelsang auf der InnoTrans, der EuroTier und der EnergyDecentral Branchen 16 AGRAR. EXAKTVERTEILER Präzision ist Innovation. Exaktverteiler – das Herz punktgenauer Gülleausbringtechnik 22 INDUSTRIE. REDUNIT From Waste to Value. Die RedUnit verwandelt hartnäckige Lebensmittelabfälle und -nebenprodukte in pumpfähige Medien zur Weiterverarbeitung 28 TECHNOLOGY. WEINPUMPE Smarte Weinpumpen. Weinproduktion wird digitaler und vernetzter 32 VERKEHRSTECHNIK. PIERPUMP Sauber auf dem Wasser. Die Vogelsang-PierPump erleichtert die hygienische Abwasserentsorgung und hilft, neue gesetzliche Regelungen einzuhalten 38 IM FOKUS. ELEKTROKINETISCHE DESINTEGRATION Maximale Chancen im Mikrokosmos. Die elektrokinetische Desintegration – das unbekannte Verfahren

NEWS Dietmar Köhler, Branch Manager MEHR RAUM FÜR WACHSTUM Vogelsang erweitert Produktionskapazität in Rothenschirmbach mit dem Bau von Halle IV Die Erfolgsgeschichte Rothenschirmbach begann vor 25 Jahren mit einem kleinen Vogelsang-Service-Standort im Gewerbegebiet. Schnell erweiterte sich der Kundenkreis und nach dem konstanten Ausbau von Service und Vertrieb für Ostdeutschland wurde vor einigen Jahren mit der Fertigung vor Ort begonnen. In 2010 folgte der Bau einer zweiten Halle auf dem Gelände, in 2013 kam eine dritte hinzu. Aufgrund der positiven Entwicklung und der ebenso vielversprechenden Aussichten beschloss das Unternehmen in 2018 weitere zwei Millionen Euro und mehr in die Kapazitätserweiterung zu investieren und eine vierte Produktionshalle zu errichten. Wäh- rend bisher nur Stahlbau-Arbeiten für die Schleppschlauch- und Schleppschuhgestänge ausgeführt wurden, soll nach Fertigstellung der Halle auch die komplette Montage der Anlagen vor Ort statt- finden. Die zuständigen Mitarbeiter sind hierfür lange im Essener Stammhaus trainiert und eingearbeitet worden, auch die notwen- digen neuen Maschinen sind bereits am Platz. Noch in 2019 soll die neue Produktionshalle eingeweiht werden. Im Moment sind am Standort Rothenschirmbach 29 Mitarbeiter beschäftigt. Da Niederlassungsleiter Dietmar Köhler mit erhebli- chem Wachstum rechnet, sollen es zukünftig um die 35 werden. Er ist seit 2002 bei Vogelsang als Ingenieur tätig, seit 2008 in Rothen- schirmbach und begründet seine Einschätzung der neuen Düngeverordnung: „Die neue Verordnung erhöht den Bedarf an zukunftsfähiger Ausbringtechnik und wir möchten mit dieser Kapazitätserweiterung noch schneller und agiler auf die Kundenwünsche reagieren können. 2020 kann kommen! Wir sind bereit dafür.“ Hochmotiviert sehen wir der Umsetzung dieses Ziels entgegen! 06 | THINK RED 04.2019 RÜCKBLICK 2018 KONSOLIDIERTES WACHSTUM 2018 war ein ebenso spannendes wie erfolgreiches Jahr für Vogelsang. Unser konsolidierter Umsatz für das Geschäftsjahr 2018 liegt bei 112 Mio. Euro, was einem Umsatzplus von knapp 6 % entspricht. Auch die Mitarbeiterzahl ist auf knapp 1.000 Kollegen weltweit gestiegen. Paul Roobol, Geschäftsführer/ Niederlassungsleiter von Vogelsang B. V.

NEWS Von links nach rechts: Christoph Meyer zu Holsten, Martin Heinrichs und Jan-Bernd Winkeler, Projektleiter Verkehrstechnik bei Vogelsang ROADPUMP PLUS VON VOGELSANG GEWINNT NACHHALTIGKEITS- PREIS A ls Marktführer im Bereich der Abwasserentsorgung und Was- serversorgung im Bahnverkehr und unermüdlicher Innova- tionstreiber gehört Vogelsang auch zu den ersten Unterneh- men, die sich intensiv mit ähnlichen Her- ausforderungen im wachsenden Markt der Fernbusreisen beschäftigt haben. Neben der technischen Machbarkeit auch eine Gewissensfrage: Gerade die Entsorgung der Abwässer aus Fernbussen fand und findet häufig unkontrolliert und auf wenig hygie- nische Art und Weise statt. Auf Basis der längst im Markt etab- lierten, kompakten Drehkolben-Pumpsys- teme für das Handling von Frisch- und Abwasser im Bahnbereich entwickelte Vogelsang schon 2016 eine Ver- und Ent- sorgungsstation für Busunternehmen. Eine Innovation, die sofort höchste Akzeptanz sowohl bei den Betreibern als auch bei den Busfahrern selbst genoss, die den Service der Entsorgung in ihren Bussen nun sehr viel leichter, deutlich hygienischer und umweltgerechter abwickeln können. Zum Dank für diese zeitgemäße und kundenorientierte Lösung des Pro blems wurde Vogelsang für sein hygieni sches Abwasserentsorgungssystem RoadPump Plus nun mit dem „Internationalen buspla- ner Nachhaltigkeitspreis 2019“ als Anerken- nung für seinen Beitrag zum Umweltschutz ausgezeichnet. Schon die zweite Ehrung des Fachmagazins, denn bereits 2018 konnte sich das zukunftsweisende System den „Internationalen busplaner Innovations- preis 2018“ sichern. Der „busplaner“ ist eine verbandsunabhängige Fachzeitschrift für Omnibusunternehmer, Betriebe des öffent- lichen Personennahverkehrs (ÖPNV), Fern- busbetriebe und Gruppenreiseveran stalter. Sie erscheint achtmal jährlich im deutsch- sprachigen Raum. Damit ist sie das mei- nungsführende Medium der Branche und der am 18. März 2019 verliehene Nachhal- tigkeitspreis eine Auszeichnung mit hoher Expertise. Nach dem „Internationalen busplaner Innovations- preis 2018“ wird Vogelsang 2019 mit dem Nachhaltigkeitspreis des Magazins ausgezeichnet 08 | THINK RED 04.2019

MESSERÜCKBLICK MESSEAUFTRITTE MIT ROTEM FADEN VOGELSANG AUF DER INNOTRANS, DER EUROTIER UND DER ENERGYDECENTRAL In den letzten Monaten von 2018 hat sich Vogelsang u. a. auf der InnoTrans in Berlin sowie auf der EuroTier und EnergyDecentral in Hannover mit innovativen Lösungen für ganz unterschiedliche Zielgruppen und Bedürfnisse präsentiert. 10 | THINK RED 04.2019 © 2019 Messe Berlin © 2019 Messe Berlin Schwerpunkt „Hohe Wirtschaftlichkeit bei der Gülleausbringung“ auf der EuroTier in Hannover InnoTrans – internationale Fachmesse für Verkehrstechnik 20. bis 23. September 2018 in Berlin Aufgrund steigender Fahrgastzahlen im Bahnfernverkehr stehen die Verkehrs- betriebe vor der Herausforderung, Züge immer schneller wieder sauber zur Verfügung zu stellen. Dafür zeigte Vogelsang auf der InnoTrans letzten Herbst drei Lösungen aus seinem breiten Produktportfolio: die leistungsstarke TUnit für die Abwasserentsorgung und Trinkwasserversorgung, die CleanUnit für eine effiziente Innenreinigung sowie die VacUnit als zentrale Pumpeinheit.

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„Für mich müssen Produkte und Services immer einen Mehrwert für den Kunden bieten. Daran orientiere ich mich bei allen meinen Aufgaben.“ familiengeführte Traditionsunternehmen tätig zu sein und die Marke weiter auszubauen, ist eine großartige Aufgabe. Als gelernter Maschinenbauer fühle ich mich hier zu Hause und freue mich auf die Herausforderun- gen, die bei Vogelsang auf mich warten. Welche Eindrücke haben Sie bisher vom Vogelsang-Team gesammelt? Vogelsang verfügt über qualifizierte und motivierte Mitarbeiter, die sich mit der Firma und den Produk- ten verbunden fühlen. Am Hauptstandort in Essen/ Oldb. treffen viele Nationalitäten und Arbeitsfel- der aufeinander. Trotzdem fühlen sich alle als Ein- heit und stehen loyal hinter ihrem Arbeitgeber. Das halte ich für einen entscheidenden Erfolgsfaktor. Mir wurde von Beginn an viel Offenheit und Vertrauen für meine Ideen und Visionen entgegengebracht – das motiviert mich natürlich erst recht, mit meiner Arbeit loszulegen. Welche Aufgaben und Ziele stehen denn ganz oben auf Ihrer Agenda? Mein Ziel ist es, unsere Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu optimieren. Die Qualitätssi- cherung wird dabei ein entscheidender Faktor sein, sowohl bei der Produktion und Fertigung im In- als auch im Ausland. Eine weitere Kernaufgabe ist die Etablierung einheitlicher Standards für Abläufe und Qualität in den Niederlassungen. Gleichzeitig wollen wir die Produktion an den verschiedenen Standorten erhöhen und unsere Lieferperformance verbessern. Wie können Sie das erreichen? Mit meiner Hands-on-Mentalität, kombiniert mit einer starken, kompetenten und hochmotivierten Mannschaft. Ich arbeite seit 20 Jahren in Deutschland Berufliche Laufbahn Geboren 1974 in Frankreich, lebt David Guidez bereits seit über 25 Jahren in Deutschland. Nach seinem technischen Studium in Frankreich studierte er weiter Maschinenbau und Fertigungs- technik an der Fachhochschule in Dortmund. Anschließend startete er seine Karriere als Ingenieur bei einem Automobilzulieferer, um dann in verschiedenen mittelständischen Technologie- unternehmen Berufserfahrungen in Produktions-, Operations- und Führungsfunktionen zu sammeln. Den Großteil seines Berufslebens verbrachte er im Produktionsmanagement, zuletzt war er bei Rauscher-FX als Geschäftsführer tätig. Private Einblicke Bei David Guidez kann es auch mal laut werden – und zwar dann, wenn er zu seiner E-Gitarre greift. Der dreifache Familienvater ist leidenschaftlicher Gitarrist. Sportlich sucht er auf dem Tennisplatz nach neuen Herausforderungen. Einen Ausgleich zur Arbeit findet der gebürtige Franzose zudem beim Kochen und beim Zubereiten köstlicher Desserts. Hier kommen dann auch seine französi- schen Wurzeln zum Vorschein: Ob Crêpes flambées oder Mousse au Chocolat – ça va! 14 | THINK RED 04.2019

AGRAR. EXAKTVERTEILER 16 | THINK RED 04.2019

AGRAR. EXAKTVERTEILER WELTWEIT SIND HEUTE MEHR ALS 25.000 VERKAUFTE EXAKTVERTEILER IM EINSATZ I m Zusammenspiel mit den ebenfalls erfolgreich verbreiteten Vogelsang-Exaktverteilern ist die gleichmäßige Verteilung der Gülle und der darin enthaltenen Nährstoffe mittels Schleppschlauch- gestänge gewährleistet – das ehemals missachtete Potenzial von Gülle ausgeschöpft. Abgesehen von dem positiven Effekt auf die Umwelt sparen Landwirte dank moderner Schleppschlauchtechnik auch erhebli- che Mengen an zusätzlichem Mineraldünger, wodurch auch die Kosten sinken. Mit Erfindung des Exaktverteilers und des Schleppschlauchgestänges hat Vogelsang die präzise Gülleausbringtechnik von heute maßgeblich mitge- staltet und einen Standard gesetzt, der ein unverzicht- barer Bestandteil eines effizienten Güllemanagements ist. Bis heute ist das Maschinenbauunternehmen inter- nationaler Marktführer, insbesondere in der Verteil- und Dosiertechnik sowie im Bereich anspruchsvolle Gestänge mit ausgefeilter Technik und großen Arbeits- breiten. Weltweit sind heute mehr als 25.000 verkaufte Exaktverteiler im Einsatz. Mit exakter Konzeption den Markt erobern Präzise, wirtschaftlich, flexibel und absolut zuverläs- sig: Das sind die Kerneigenschaften der Vogelsang- Exaktverteiler. Sie sind das Herz einer gleichmäßigen und präzisen Verteilung der Gülle auf die einzelnen Abläufe und damit auch auf die Schläuche des Aus- bringsystems. Bei Arbeitsbreiten von 36 Metern ist das schon eine Herausforderung: Im Falle des Vogelsang- Schleppschlauchgestänges SwingMax sind zeitgleich 120 Schläuche gleichmäßig zu befüllen. Für diese und weitere Anforderungen hat Vogelsang flexibel anpassbare Gerätetypen entwickelt. Zuverlässige und wirtschaftliche Exaktverteiler, die sich im Kern durch drei zentrale Faktoren auszeich- nen: ihre konfigurierbare Passform, höchste Verteil- genauigkeit und lange Lebensdauer. 1 Passform Um den unterschiedlichen Ansprüchen der landwirtschaftlichen Betriebe gerecht zu wer- den, bietet Vogelsang zwei verschiedene Systeme für den Exaktverteiler an, den DosiMat sowie den ExaCut (siehe Seite 19). Diese zwei Modelle lassen sich in unterschiedliche Varianten gliedern und passgenau für die jeweilige Ausbringtechnik konfigurieren. Ob Schleppschlauch, Schleppschuh, Schlitzgerät, Grub- ber, Kurzscheibenegge oder Strip-Till-Maschine: Die Exaktverteiler können mit den unterschiedlichsten Ausbringsystemen verbunden werden und arbeiten dabei stets zuverlässig. 2 Verteilgenauigkeit Die leistungsstarken Rotoren und das gute Strömungsverhalten der Exaktverteiler von Vogelsang sorgen für eine gleichmäßige und präzise Verteilung der Nährstoffe. Aufgrund der durchdachten Konstruktion und der hohen Qualität der einzelnen Bauteile punkten sie mit einem Varia- tionskoeffizienten von unter 5 %. 3 Lebensdauer Die Vogelsang-Exaktverteiler bestehen aus verzinktem Material sowie einer optimalen im Schneidsystem. Diese Werkstoffpaarung Merkmale sorgen für maximale Langlebigkeit. Zuver- lässige Sicherheitssysteme wie das Dichtungspaket, das den Hydraulikkreislauf vor Verunreinigungen schützt, gewährleisten eine hohe Einsatzsicherheit. Im Hinblick auf die Antriebstechnik kommen Motoren von Mar- kenherstellern auf Premiumniveau zum Einsatz. 18 | THINK RED 04.2019

AGRAR. EXAKTVERTEILER ANWENDER- STIMMEN WELTWEIT Exaktverteiler im praktischen Einsatz ENGLAND ROB CRAMPHORN, A & R CRAMPHORN, LOHNUNTERNEHMEN Oben: Rob Cramphorn, Lohnunternehmen A & R Cramphorn, England Links: Luca Ravizza, Fasswagenher- steller Ravizza Rimorchi, Italien Das in Oakham, Region East Midlands, beheimatete Lohnunternehmen A & R Cramphorn bietet seit über 25 Jahren Agrar-Dienstleistungen an und hat sich auf die Ausbringung von Gülle und Gärresten spezia- lisiert. Pro Jahr bringt es rund 220.000 Kubikmeter Gülle und Gärreste mit drei eigenen Gülle-Selbst- fahrern aus. Vorrangig handelt es sich um die Aus- bringung von Gärresten im Frühjahr und nach der Ernte im Herbst. Für die Bodenbearbeitung setzt A & R Cramphorn eine Kurzscheibenegge mit einer Arbeitsbreite von acht Metern mit eingebautem Vogelsang-Exaktverteiler DosiMat ein. Im Frühjahr verteilt der Exaktverteiler DosiMat DMX die Gülle in den wachsenden Pflanzenbestand. „Bei einer Ausbringmenge zwischen 20 und 40 Kubikmetern pro Hektar und einer Geschwindigkeit von bis zu 14 Stundenkilometern weist der DosiMat DMX ein sehr gutes Strömungs- verhalten auf. Dank der durchdachten Technik haben wir in der Düngesaison bisher 1.900 Hektar Fläche begüllt – ohne Blockaden oder Unterbrechungen.“ ITALIEN LUCA RAVIZZA, RAVIZZA RIMORCHI, HERSTELLER VON ANHÄNGERN UND GÜLLEFASSWAGEN Am Unternehmenssitz in der Lombardei stellt Ravizza Rimorchi Anhänger und Güllefasswagen her und beschäftigt dafür bis zu 18 Mitarbeiter. Rund 70 Gülle- fasswagen verkauft das Unternehmen im Jahr. Sie zeichnen sich durch Präzision, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit aus. Daher achtet Ravizza Rimorchi bei der Auswahl von Komponenten für die Gülleausbring- technik auf einen einfachen Einbau, hohe Qualität und auf die Seriosität des Lieferanten. Vogelsang beliefert den Fasswagenhersteller mit Exaktverteilern. „Mit Vogelsang haben wir uns für ein Unternehmen entschieden, das an den italienischen Markt glaubt und dafür hochwertige Nischenprodukte wie den Exaktverteiler entwickelt.“ 20 | THINK RED 04.2019

22 | THINK RED 04.2019 MEATBONESWASTEFISHLEATHERRECYCLINGOVERPRODUCTION WASTEVEGETABLES

INDUSTRIE. REDUNIT Markus Liebich, Vertriebsleiter Industrie Deutschland Fleisch, Knochen und Huf: Die 2-in-1-Anlage RedUnit geht Schlacht- abfällen an den Kragen „Bei der Schlachtung von Nutztieren entstehen viele Abfälle und Nebenprodukte wie Knochen, Haut und Innereien. Diese Reste bieten einen echten Mehrwert, wenn sie entsprechend aufbereitet werden – beispiels- weise für die Herstellung von Gelatine, Tierfutter oder Düngemittel. Für die Weiterverwertung müssen die hartnäckigen Materialien mit entsprechender Technik in möglichst kleine Partikel oder zu einer pumpfähi- gen Suspension verarbeitet werden. Dafür benötigen Schlachthöfe, Gelatineproduzenten und Metzgereien besonders robuste und zuverlässige Zerkleinerer und Pumpsysteme“, sagt Markus Liebich, Vogelsang- Vertriebsleiter Industrie Deutschland. Die Herstellung von Fleisch und Fleischprodukten ist eine der um- satzstärksten Branchen in der deut- schen Nahrungsmittelindustrie. Gewerbliche Schlachtunternehmen haben im Jahr 2017 rund 8,1 Mil- lionen Tonnen Fleisch erzeugt. Ca. 745 Millionen Tiere wurden hierfür geschlachtet.1 Im Laufe die- ses Prozesses fällt neben dem Haupt- produkt eine Vielzahl von tierischen Nebenprodukten und Abfällen an, die für den Verzehr nur bedingt oder gar nicht geeignet sind. Durch eine gründliche Zerklei- nerung der Feststoffe können diese jedoch größtenteils weiterverwertet werden. Sie dienen dann u. a. zur Her- stellung von Gelatine, Tiermehl, Heimtierfutter oder „Schlachthöfe, Gelatineproduzenten und Metzgereien benötigen besonders robuste und zuverlässige Zerkleinerer und Pumpsysteme.“ Markus Liebich 1 Quelle: Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 038 vom 07.02.2018. 24 | THINK RED 04.2019 als Substrat für Biogasanlagen. Aus dem Gemisch von Knochen und Schlachtabfällen können darüber hinaus Fett und Eiweiß ausgeschmolzen und als Aus- gangsprodukte für die Herstellung von Kosmetika, Arzneimitteln oder Futtermitteln verwendet werden. Die präzise Zerkleinerung in möglichst kleine Stücke ist entscheidend: Je kleiner die Partikel, desto besser lassen sie sich für weiterführende Prozesse nutzen. Voraussetzung für die Bearbeitung der hartnäckigen Feststoffe sind in jedem Fall robuste, hochverfügbare und aufeinander abgestimmte Zerkleinerungs- und Pumptechnologien. Durchdachte Kombination aus Pump- und Zerkleinerungstechnik Denn die in den Reststoffen enthaltenen Knochen, Hufe, Hörner, Federn oder Innereien beanspruchen die Zerkleinerungsgeräte und Pumpen stark. Gleich- zeitig ist oft ein definierter Zerkleinerungsgrad unter Einhaltung einer Maximalgröße erforderlich, um die Materialien entsprechend weiterverwenden zu kön- nen. Die richtige Vorbereitungskette für das „Recy- cling“ der Schlachtabfälle und Nebenprodukte variiert daher je nach Eigenschaften der zu zerkleinernden Feststoffe und je nach gewünschtem Output. Mit der kompakten RedUnit hat Vogelsang eine praktische Plug-and-Play-Lösung entwickelt. Eine speziell für die Lebensmittel- und Recyclingindustrie konstruierte Kombination aus Pump- und Zerkleine- rungstechnik, die deutliche Vorteile gegenüber einzeln eingesetzten Maschinen bietet: Sie benötigt weniger Platz und Energie, ist einfacher zu steuern und zu war- ten und bietet damit höchste Betriebssicherheit. Außer- dem können die Rotoren und Schneidsiebe variabel an die Anforderungen des Kunden angepasst werden.

INDUSTRIE. REDUNIT Die RedUnit ist optional um ein Kontrollsystem für höchste Leistungsfähigkeit erweiterbar. Effektive Zerkleinerung ohne Ausfallzeiten Von Geflügel- über Schweineschlachthöfe bis hin zu Gelatineproduzenten: Firmen mit unterschiedlichsten Anforderungen an Fleisch und dessen Verarbeitung setzen bereits auf die RedUnit von Vogelsang. So ent- schied sich z. B. ein in Großbritannien ansässiger Ge- flügelverarbeitungsbetrieb 2018 für den Einsatz einer Kombi-Anlage aus dem Zerkleinerer XRipper XRL und einer Exzenterschneckenpumpe der CC-Serie von Vogelsang. Der Betrieb schlachtet Hühner und bereitet das Fleisch für den Einzelhandel vor. Hüh- ner, die bei der Bearbeitung beschädigt werden oder auf den Boden fallen, werden aussortiert. Bei einem wöchentlichen Durchsatz von bis zu zwei Millionen zu verarbeitenden ganzen Hühnern fällt viel Ausschuss an: rund eine Tonne Abfall pro Stunde, der anschlie- ßend für den Einsatz im Tiernahrungsmarkt aufberei- tet werden soll. Mit der RedUnit von Vogelsang gelingt dem Unternehmen eine kontinuierliche Zerkleinerung und Förderung dieser Geflügelreste. Der XRipper verarbei- tet den Ausschuss in einem den Stoffen angepassten Tempo, sodass die Förderpumpe in einer konstanten Geschwindigkeit laufen kann. Die Zerkleinerungs- werkzeuge des XRipper sind aus einem Block Spezial- stahl gefertigt. Dank dieses monolithischen Aufbaus kann das Drehmoment gleichmäßig auf ganzer Länge von der Welle auf die Rotoren übertragen werden, der Zerkleinerer hält höheren Belastungen stand und ermöglicht die Verarbeitung von bis zu 80 Hühnern in nur eineinhalb Minuten. Sparsam und servicefreundlich Im Vergleich zu den zuvor eingesetzten Zerkleine- rern spart der britische Geflügelschlachtbetrieb Platz, Energie und Zeit. Denn die RedUnit benötigt keine zusätzlichen nachgeschalteten Pumpen oder Zuführ- schnecken. Die einzelnen Elemente sind vertikal aufei- nandergesetzt, sodass das zerkleinerte Material direkt in die integrierte Pumpe fällt. Ohne zwischengeschal- tete Förderwege minimiert sich der gesamte Stromver- brauch. Da die RedUnit beim Zerkleinerungsprozess zudem kein Wasser benötigt, sinkt auch der Wasser- verbrauch deutlich. Für eine schnelle und einfache Wartung der RedUnit sorgt das QuickService-Konzept der Exzenterschneckenpumpe, das mehrere Möglich- keiten für den Wechsel von Rotor und Stator, aber auch für den Dichtungswechsel bietet. Soll die Pumpe mög- lichst schnell wieder in Betrieb gehen, werden Stator und Rotor als eine Einheit ersetzt. Ebenso kann auch die gesamte rotierende Einheit ausgetauscht werden, ohne dass Teile der Rohrleitung auf der Saug- oder 26 | THINK RED 04.2019

TECHNOLOGY. WEINPUMPE 28 | THINK RED 04.2019

TECHNOLOGY. WEINPUMPE Smart Data im Weinbau Auch die Digitalisierung im Weinbau schreitet voran. Denn sie bietet Weingütern die Chance, Produk- tions- und Arbeitsprozesse besser aufeinander abzu- stimmen und effizienter zu gestalten. So ist es bereits möglich, Daten aus dem Weinberg wie Temperatur, Luft- und Bodenfeuchtigkeit, Sonneneinstrahlung und Lichtstärke über Sensoren zu sammeln. Opti- sche Geräte wie Kameras liefern Erkenntnisse zu Krankheitsrisiken der Reben, Größe, Qualität und Reifegrad der Weinbeeren, Ertragsaussichten und mehr. Diese Daten, auch Smart Data genannt, unter- stützen den Winzer, qualitativ hochwertige Weine nachhaltig zu produzieren und dabei zugleich wirt- schaftlich zu agieren. Dabei kommt es nicht nur auf den Einsatz intelligenter Lösungen im Weinberg an, sondern auch auf eine Kellereitechnik mit leistungs- fähigen Komponenten, die diesen digitalen Lösungs- ansatz aufnimmt und stützt. Als wichtige Komponente im Herstellungs- prozess spielen Pumpsysteme eine große Rolle, da sie direkt mit dem zu verarbeitenden Produkt in Kontakt kommen und für anspruchsvolle Produktionsprozesse SMART DATA UNTERSTÜTZEN DEN WINZER, QUALITATIV HOCHWERTIGE WEINE NACH- HALTIG ZU PRODUZIEREN UND DABEI ZUGLEICH WIRTSCHAFTLICH ZU AGIEREN eingesetzt werden – beispielsweise für das Abpum- pen des Tresters nach Ausleeren der Gelägerbehälter. Denn der Trester der ausgepressten Trauben setzt sich aus Schalen und Kernen zusammen. Sowohl Boden- satz als auch Fruchtfleisch sind sehr dichte Flüssigab- fälle, die im Entleerungsverfahren abgesaugt werden müssen. Hier gilt es, den Betriebszustand und die durchgängige Funktionsfähigkeit der Pumpen stets im Blick zu haben und im Falle einer Betriebsstörung, etwa durch Verstopfung, sofort einzugreifen. 30 | THINK RED 04.2019

VERKEHRSTECHNIK. PIERPUMP SAUBER AUF DEM WASSER Die Vogelsang-PierPump erleichtert die hygienische Abwasserentsorgung und hilft, neue gesetzliche Regelungen einzuhalten D amit die touristische Attraktivität und die Wasserqualität von Binnengewässern oder den Meeren langfristig erhalten bleiben, achten Skipper und Hafenbetreiber zuneh- mend auf den Umweltschutz. Schließlich soll ihr Freizeitvergnügen nicht nur sicher sein, es soll auch die Natur, die sie so lieben, nach Möglichkeit nicht beeinträchtigen. Dazu gehört eine saubere und hygienische Entsorgung der auf dem Boot anfallenden Abwässer, weshalb immer mehr Häfen ihre Anlegestellen mit Entsorgungsstationen ausstat- ten. Mit praktischen Systemen wie der PierPump von Vogelsang punkten sie sowohl im Hinblick auf die Umwelt- als auch auf die Kundenfreundlichkeit, denn mit ihrer Hilfe können Bootsabwässer einfach, sauber und zuverlässig entsorgt werden. 32 | THINK RED 04.2019

VERKEHRSTECHNIK. PIERPUMP Ähnlich unkompliziert wie das Tanken an einer Zapfsäule funktioniert die Entsorgung von Abfall- und Bilgenwasser mit der PierPump. E twa 480.000 Eigentümer von Segel- oder Motorbooten gab es nach Auskunft der For- schungsvereinigung für die Sport- und Frei- zeitschifffahrt in Deutschland im Jahr 2016. Von der jungen Familie mit kleinen Kindern bis hin zum Pensionär – Bootsbesitzer wün- schen sich eine gleichermaßen bequeme wie sichere Ausstattung ihres schwimmenden Untersatzes, wobei auch eine moderne und einwandfrei funktionierende Sanitäranlage nicht fehlen darf. Trotz des Bedürfnis- ses nach mehr Komfort achten die naturinteressier- ten Skipper von heute wie selbstverständlich darauf, dass die Umwelt durch ihr Hobby nicht zu Schaden kommt. In immer mehr Booten werden die Abwässer von WC bzw. Bad und Küche in entsprechenden Tanks gesammelt. Die sind je nach Nutzungshäufigkeit zwei bis drei Mal monatlich zu leeren – der Umwelt zuliebe natürlich am besten an Land. Aber auch die Gesetzeslage hat sich diesbezüg- lich verschärft. So haben die Niederlande die Abwas- serentsorgung von in- und ausländischen Sportbooten rigoros geregelt: Seit dem 1. Januar 2009 dürfen weder neue noch alte Boote oder Yachten mit eingebauter Toilette ihr Abwasser in das befahrene Gewässer ableiten. In Deutschland variieren die Regelungen in Abhängigkeit vom jeweiligen Revier (Bundeswasser- straßen, Landesgewässer, Ost- oder Nordsee). Gerard Schermer, Marina-Manager des Stichting Yachthafens Wartena in den Niederlanden, sieht daher vor allem die Anlegestellen in der Pflicht: „Wenn wir möchten, dass noch mehr Wassersportler Abwassertanks auf ihren Booten nutzen, müssen wir auch dafür sorgen, dass sie sie schnell, sauber und störungsfrei entleeren können.“ Der Yachthafen Wartena mit 600 Liegeplät- zen hat zu diesem Zweck im Jahr 2014 eine PierPump von Vogelsang installiert. 34 | THINK RED 04.2019 Zuverlässige Abwasser- entsorgung für Boote und Yachten mit der PierPump von Vogelsang Abwasserentsorgung einfach wie Tanken Ist die Abwasserstation einfach zu bedienen, wird sie auch genutzt. Das ist jedenfalls die Erfahrung von Hafen-Manager Gerard Schermer. Ähnlich unkompli- ziert wie das Tanken an einer Zapfsäule funktioniert die Entsorgung von Abfall- und Bilgenwasser mit der PierPump. „Ob bei einem kurzen Zwischenstopp oder nach einem langen Törn – unsere Pumpstation ist gleichzeitig umwelt- und bedienungsfreundlich. Dar- auf haben wir bei der Konstruktion viel Wert gelegt“, erläutert Christoph Meyer zu Holsten, Projektleiter Verkehrstechnik bei Vogelsang, die Vorzüge. Der Bootsführer muss lediglich den Abwassertank mit dem PierPump-Schlauch verbinden und die Pumpe per Knopfdruck starten. Sie saugt Abwasser und Bil- genwasser hygienisch und geruchsfrei ab. Ein weiterer Vorteil: Die Pumpe ist sofort betriebsbereit. Der Tank ist in weniger als fünf Minuten geleert.

Christoph Meyer zu Holsten, Projektleiter Verkehrstechnik bei Vogelsang 36 | THINK RED 04.2019

IM FOKUS. ELEKTROKINETISCHE DESINTEGRATION MAXIMALE CHANCEN IM MIKROKOSMOS I ntegration ist ein Wort, das in der modernen Zeit spezielle Bakterien-, Pilz- oder sonstige biologische Zellkulturen und Enzyme beigegeben. Es kommt zu einer kontrollierten Fermentation, an deren Ende die gewünschten Stoffe entstehen und möglichst wenige bis keine unerwünschte Nebenprodukte anfallen. Die elektrokinetische Desintegration – das unbekannte Verfahren in vielen Ländern beinahe zum täglichen Sprach- gebrauch gehört. Den einen geht es dabei um das Ziel, alle in einem Land oder Region lebenden Menschen in die Gesellschaft einzubeziehen. Andere nutzen den Begriff, um den Zusammen- schluss von einzelnen Einheiten bzw. Bauelemen- ten eines Systems zu einem komplexen Objekt zu beschreiben. Speziell in der Software-Technik steht Integration für das Einbetten verschiedener Anwen- dungen in eine App. Für den umgekehrten Prozess, die Spaltung, Auflösung eines Ganzen, gibt es einen weniger gebräuchlichen Fachausdruck: die Desintegration, die soziologisch für die Auflösung eines sozialen Zusam- menhalts innerhalb einer Gruppe steht, in der Tech- nik jedoch häufig einen durchaus gewollten Vorgang darstellt. Insbesondere in der Biotechnik ist die Auf- lösung von Verbänden und Strukturen Mittel zum Zweck. Desintegration beschreibt hier alles, was zum Ziel hat, Partikel anzugreifen und in einzelne Bruch- stücke zu zerlegen bzw. Nährstoffmengen zu erhöhen, u. a. auch durch die Freisetzung von Zellinhaltsstoffen. Hilfe für Bakterien Gezielt initiierte Desintegrationsprozesse haben ent- scheidend dazu beigetragen, dass sich die moderne Biotechnologie in den letzten Jahren zu einem dyna- mischen und erfolgreichen Wirtschaftszweig entwi- ckelt hat. Einer ausgesuchten Biomasse werden dabei 38 | THINK RED 04.2019 Desintegration in „alter“ Biotechnologie Längst etabliert hat sich das Prinzip der Desintegration in einem den meisten nicht unbedingt für seine Bio- technologie bekannten Einsatzbereich: der Abwasser- reinigung. Mit der aufkommenden Industrialisierung stiegen die Menge und die Belastung der Abwässer deutlich an, was zur Entwicklung biologischer Reini- gungsverfahren führte. Auch hier greift der Mensch auf natürliche Prozesse zurück: Bakterien, Zellkulturen usw. bauen die im Abwasser enthaltenen organischen Stoffe ab. Übrig bleiben Wasser und Gase, die in die Umgebung abgegeben werden, sowie ein Reststoff, der sogenannte Klärschlamm. Erste Einsätze von Desinte- grationsverfahren zielten auf die Reduktion der Menge an Klärschlamm, u. a. durch die Verbesserung der Entwässerbarkeit. Sehr bald kam man darüber auf die Idee, die Menge des in den Faultürmen entstehenden Biogases durch Einsatz von Desintegrationsverfahren zu steigern. Da es brennbar ist, kann damit ein erheb- licher Anteil des relativ hohen Bedarfs an Wärme und elektrischer Energie in Kläranlagen von ihnen selbst erzeugt werden. (Im kommunalen Bereich sind Klär- anlagen mit einem Stromverbrauch von durchschnitt- lich 20 % einer der größten Stromverbraucher.)

IM FOKUS. ELEKTROKINETISCHE DESINTEGRATION Durch Einsatz des richtigen Verfahrens an der richtigen Stelle können Kläranlagen sowie Biogasanlagen auf unterschiedlichste Weise ihre Kosten reduzieren und den Ertrag steigern. W eltweit werden alleine zum Zweck der Energieerzeugung in zuneh- mendem Maße Biogasanlagen ent- wickelt und gebaut. In ihnen wird mittels eines Fermentationsprozes- ses aus nachwachsenden Rohstof- fen sowie Rest- und Abfallstoffen Biogas erzeugt, das wiederum direkt zur bedarfsgerechten Wärme- und Strom erzeugung dienen kann. In aufbereiteter Form wird es hierfür in das Erdgasnetz eingespeist oder es dient im Verkehrssektor als Treibstoff. Die in den Fermentern von Biogasanlagen ablaufenden Prozesse haben vieles mit denen in Faultürmen gemeinsam: In beiden geht es darum, organische Substanzen abzu- bauen und Energie zu erzeugen – wenn auch mit unterschiedlichen Vorzeichen. Für beide jedoch gilt, dass die Effizienz durch den Einsatz von Desinte- grationstechnik maßgeblich gesteigert werden kann. Ziel ist es dabei immer, sogenannte Agglomerate und Kolloide – Zusammenballungen von Bakterien und Feststoffen – sowie widerstandsfähige Strukturen auf- zulösen und so die Gesamtoberfläche und somit die Angriffsfläche für Bakterien zu vergrößern. Wird die Technik im Bereich der Gasentstehung auf Biogas- anlagen oder Kläranlagen eingesetzt, erhöht sich der Ertrag an Gas bzw. Wärme und Strom. Ein Grundprinzip – mehrere technische Ansätze Im Laufe der Zeit wurden viele unterschiedliche Desintegrationsverfahren entwickelt und erprobt. Sie werden grob in physikalische, chemische und biolo- gische Verfahren unterteilt, wobei es auch Verfahren gibt, die z. B. physikalische und chemische Prozess- schritte kombinieren. Deutliche Unterschiede gibt es nicht nur bei Energiebedarf und der Art der einge- setzten Energie (mechanische, elektrische, thermi- sche Energie, um nur einige zu nennen), sondern vor allem in Grad und Art der Zerkleinerung des orga- nischen Materials. So ist dieser bei einigen Desinte- grationsverfahren mit dem bloßen Auge ersichtlich, während andere Verfahren im Zellbereich wirken und daher ohne weitere Untersuchungen allenfalls eine reduzierte Viskosität bemerkt wird. Durch Einsatz des richtigen Verfahrens an der richtigen Stelle können Kläranlagen sowie Biogasan- lagen auf unterschiedlichste Weise ihre Kosten redu- zieren und den Ertrag steigern. Entscheidend für den wirtschaftlich erfolgreichen Einsatz eines Desintegra- tionsverfahrens ist eine Steigerung der Effizienz der Gesamtanlage. Deshalb reicht es nicht, nur das Ergebnis des Auflösungsprozesses alleine zu betrachten. Auch die erforderlichen Investitionen sowie die später folgenden Betriebskosten der unterschiedlichen Verfahren sind in der Betrachtung zu berücksichtigen. Je nach angewen- detem Verfahren können diese Ausgaben stark variie- ren, da die Verfahren auf unterschiedlichen Ansätzen basieren. In der Praxis haben sich einige von ihnen des- halb als unwirtschaftlich erwiesen. Zwar konnten durch ihren Einsatz erhebliche Steigerungen des Gasertra- ges und Kostenreduzierungen realisiert werden, doch waren die Investitions- und Betriebskosten sowie der Aufwand im alltäglichen Handling enorm. Elektrokinetische Desintegration in der Biogas- und Abwassertechnik Die elektrokinetische Desintegration grenzt sich von vielen anderen Desintegrationsverfahren durch einzigartige Eigenschaften ab: Sie kombiniert eine hohe Durchsatzleistung mit einem sehr niedrigen Energiebedarf. Da das System keine klassischen Ver- schleißteile besitzt, entfallen zudem die sonst üblichen regelmäßigen Wartungsarbeiten. Dank der kompak- ten Abmaße lässt sich das System relativ einfach in bestehende Anlagen und Prozesse integrieren; die hohe Durchsatzleistung ermöglicht die Aufbereitung des Mediums mit einer Schlagkraft, die den alltägli- chen Abläufen in einer durchschnittlichen Anlage entspricht. Es muss keine zusätzliche Behandlung in einem Bypass eingeplant und berücksichtigt werden. Nicht vorhandene Wartungskosten und die niedrigen Investitions- und Betriebskosten (ein Modul nimmt gerade einmal 35 Watt Leistung auf) bedeuten einen großen wirtschaftlichen Vorteil. 40 | THINK RED 04.2019

IM FOKUS. ELEKTROKINETISCHE DESINTEGRATION Herr Kolhoff BioCrack im Pumpenkeller der Biogasanlage Kolhoff Effekte der elektrokinetischen Desintegration in der Abwassertechnik In Faultürmen kann oft nur ein Teil der organischen Stoffe umgesetzt werden. Agglomerate/Kolloide (Zusammen- ballungen von organischer Materie und Bakterien) und Zellstrukturen behindern den biochemischen Aufschluss und beeinträchtigen so den Abbaugrad und Gasertrag bzw. machen eine lange Verweilzeit im Faulturm erfor- derlich. Durch die Desintegration des Klärschlammes, sei es bei der Beschickung des Faulturmes oder bei der Umwälzung des Faulturmes, wird der Abbau der Orga- nik und somit der Gasertrag gesteigert. So kommt eine Untersuchung auf der Kläranlage Leipzig-Rosental, die im Rahmen einer Bachelorarbeit durchgeführt wurde, auf einen um 12 % gesteigerten spezifischen Gasertrag im Vergleich zu den Referenzfaultürmen. Gleichzeitig wird die Menge des zu entsor- genden Klärschlamms reduziert, ein weiterer großer Kostenfaktor in der Abwasserreinigung. Dass sich des- integrierter Klärschlamm besser entwässern lässt, ist ein weiterer positiver Effekt: Es müssen u. a. weniger Polymere beigegeben werden, also Zusatzstoffe, die die Entwässerung erleichtern. Gleichzeitig erhöht sich die Fließfähigkeit des Schlamms, wodurch Pumpen und Dekanter weniger Energie benötigen. Insgesamt beob- achten Betreiber und Anlagenpersonal eine robustere und stabilere Biologie. Aber auch Kläranlagen ohne Schlammfaulung, also mit einer aeroben Schlammstabilisierung, lassen sich mithilfe der einzigartigen Eigenschaften der elek- trokinetischen Desintegration optimieren. Während sich die meisten Desintegrationsverfahren aufgrund des hohen Energiebedarfs hier nicht rechnen, eröffnet die erheblich sparsamere, elektrokinetische Desintegration neue Perspektiven. Durch die Hochspannungsbehand- lung des Schlamms werden sogenannte extrazelluläre polymere Strukturen (EPS) aufgelöst, wodurch sich der Schlamm besser entwässern lässt. Die Kosten für die Klärschlammentsorgung und der Flockungsmittelbe- darf sinken. Außerdem reduziert sich die Viskosität des Rücklaufschlammes durch die Behandlung, wodurch sich der Energiebedarf für die Belüftung der Belebung unmittelbar verringert. Diesem Prozessschritt kommt hinsichtlich des Energiebedarfs einer Kläranlage eine große Bedeutung zu: Im Durchschnitt fallen 67 % des Stromverbrauchs von Kläranlagen bei der biologischen Reinigung und Nachklärung an, wovon wiederum ca. 69 % für die Belüftung benötigt werden. So weisen z. B. die Betriebsdaten der Kläranlage Büchen einen um 10 % reduzierten Stromverbrauch der gesamten Anlagen durch Einsatz der elektrokinetischen Desintegration aus. Die Menge des anfallenden Klärschlamms sank gleichzeitig um 10 %, wodurch sich weitere Einsparun- gen bei der Entsorgung ergeben. Effekte der elektrokinetischen Desintegration in Biogasanlagen Beim Einsatz der elektrokinetischen Desintegration in Biogasanlagen ergeben sich die größten Vorteile durch die Steigerung des Gasertrages und den reduzierten Leistungsbedarf von Pumpen und Rührwerken. Auch hier werden Zusammenballungen aus zugeführten Feststoffen und Bakterien (sogenannte Agglomerate/ Kolloide) aufgelöst, wodurch die fermentierenden Bak- terien im Fermenter leichter an die Nährstoffe in der Biosuspension gelangen. Zusammen mit der gesteiger- ten Enzymaktivität werden so die Inputstoffe besser und umfangreicher in Biogas umgesetzt. In der Praxis ergeben 42 | THINK RED 04.2019

JUBILÄUM. VOGELSANG FEIERT 90 JAHRE 1929 Das Sägewerk in Bunnen (Niedersachsen), ca. 1930 Die Halle in Essen, 1970 1960 Elektro- Schaukel- Waschmaschine, 50er Jahre Hugo Vogelsang, 1929 1970 erfand Helmut Vogelsang die selbstansaugende Drehkolbenpumpe mit elastomerbeschich- teten Drehkolben. Eine zukunftsweisende Innovation. 90 JAHRE VOGELSANG Vom lokalen Handwerksbetrieb zum international erfolgreichen, renommierten Industrieunternehmen D as Familienunternehmen Vogelsang feiert in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen! Ein wichtiges Ereignis, das wir mit vielen verschiedenen Aktionen für unsere Kun- den, Mitarbeiter und Partner das ganze Jahr über feiern werden. Neben den Fei- erlichkeiten als solchen präsentieren wir im Rahmen dieses Jubiläums speziell zusammengestellte Informa- tionen, Fotos und andere Erinnerungen aus den neun Jahrzehnten Zeitgeschichte des Unternehmens, um dessen Bedeutung begreiflich zu machen. Die 90-jährige Firmengeschichte der Vogelsang GmbH & Co. KG geht auf das Jahr 1929 zurück, als der Gründer Hugo Vogelsang ein Sägewerk in Bunnen in Niedersachsen gründete. Böttcher von Beruf, stellte Hugo Vogelsang mit seinen zehn Mitarbeitern zunächst Holzbehälter für die Landwirtschaft her. Bald kamen die in der Region sehr gefragten Jauchefässer aus Holz hinzu. Ein besonderes Augenmerk legte man schon damals auf die Gülle-Verteiltechnik. Diese Weit- sicht sollte sich später auszahlen: Heute ist der Name Vogelsang ein Synonym für exakte und schlagkräftige Ausbringtechnik. Im Zuge der technischen Weiterent- wicklung wandte sich das Unternehmen immer mehr der Metallverarbeitung zu. Folgerichtig studierte Sohn Helmut Vogelsang Maschinenbau und übernahm 1960 den Familienbe- trieb, wo er sich mit neuen Konstruktionen beschäf- tigte und diese erfolgreich im Markt einführte. 1965 erfolgte die erste große Kapazitätserweiterung und die Firma zog nach Essen in eine 2.400 Quadratme- ter große Halle. 44 | THINK RED 04.2019

AROUND THE WORLD. AUFBAU LOKALER FERTIGUNGSLINIEN 46 | THINK RED 04.2019 46 | THINK RED 04.2019

AROUND THE WORLD. AUFBAU LOKALER FERTIGUNGSLINIEN Durch lokale Fertigung kann Vogelsang die Liefer- zeiten erheblich verkürzen. Transportkosten und Emissionswerte werden ebenfalls deutlich reduziert. Durchgängige Qualitätsstandards Vogelsang hat den Qualitätsgedanken fest in den Unternehmensleitlinien verankert und sich demge- mäß hohe Standards auferlegt. So basiert die Produk- tion beispielsweise auf standardisierten Montage- und Fertigungsstrukturen und genau definierten Abläufen, Prozessen und Qualitätssicherungsstufen. Drehkol- benpumpen und andere Komponenten und Maschinen werden nach ihrer Fertigstellung nach festen Vorgaben getestet, jedes Produkt wird nach festgeschriebenen Kriterien zertifiziert. Darüber hinaus stützen sich auch das Supply- Chain-Management, also die Organisation der Liefer- kette, Mitarbeiterschulungen und weitere Prozesse wie beispielsweise die Produktionsendkontrolle auf die Qua- litätsstandards von Vogelsang. Sämtliche Abläufe inner- halb der Unternehmensbereiche wie Forschung und Entwicklung, Vertrieb, Einkauf, Produktion und Service werden auf allen Geschäftsebenen aus einem durchgän- gigen Qualitätsmanagementsystem heraus abgeleitet. Schlüsselmarkt Spanien Die Herausforderung dabei ist ein einheitliches Quali- tätsniveau – und das weltweit. Denn Vogelsang ist ein international agierendes Maschinenbauunternehmen mit Produktions- und Fertigungsstätten innerhalb und außerhalb Europas. Durch lokale Fertigung schafft Vogelsang mehr Nähe zum Kunden, kann kurzfristi- ger auf Anfragen reagieren und Lieferzeiten reduzie- ren. Um aber auch zuverlässig in der Qualität zu sein und weltweit einheitliche Standards sicherzustellen, dupliziert Vogelsang die Montage mit ihren Quali- tätsstandards und festgelegten Prozessschritten in die Tochtergesellschaften hinein. In der Umsetzung dieser Qualitätssicherungsmaßnahmen spielt Ulrich Prost Ulrich Prost, International Manufacturing Manager eine zentrale Rolle. Als International Manufacturing Manager plant, überwacht und prüft er den lokalen Aufbau der Montage- und Fertigungsstrukturen an den internationalen Vogelsang-Standorten. Sein aktu- elles Projekt: der Produktionsaufbau in der spanischen Vogelsang-Niederlassung in Tarragona. „Für uns ist Spanien ein Schlüsselmarkt“, sagt Harald Vogelsang, Geschäftsführer und verantwortlich für den interna- tionalen Vertrieb. „Seitdem dort eine emissionsarme Gülleausbringung gesetzlich verpflichtend ist, steigt die Marktnachfrage speziell nach Schleppschlauchgestängen und Exaktverteilern. Daher war es für uns ein logischer Schritt, in Spanien unsere jüngste nicht deutsche euro- päische Montage aufzubauen.“ Lokaler Produktionsaufbau Anfang 2018 hat Prost mit seinem Projektteam damit begonnen, Spanien in eine sogenannte Fertigungs- bereitschaft zu versetzen. In einem Pilotprojekt haben sie Abläufe, Prozesse und Qualitätssicherungsstufen so 48 | THINK RED 04.2019

AROUND THE WORLD. AUFBAU LOKALER FERTIGUNGSLINIEN Jaume Tarragó Geburtsjahr: 1977 Position: Managing Director, Vogelsang Spanien Erfahrung: seit 2003 im Pumpen-Sektor tätig, u. a. als Vertriebsingenieur und Produktmanager Er ist ausgebildeter Ingenieur im Bereich Chemie und Industrie und hat einen MBA. LESSONS LEARNED – VOGELSANG STARTET MIT LOKALER FERTIGUNG IN SPANIEN Interview: Jaume Tarragó zieht eine erste Zwischenbilanz THINK RED!: Herr Tarragó, Sie sind Managing Director der spanischen Vogelsang- Niederlassung und überwachen dort auch den Produktionsaufbau. Mit welchen Heraus- forderungen sahen Sie sich dabei konfrontiert? Jaume Tarragó: Als wir in Spanien die jüngste nicht deutsche Montage in Europa aufgebaut haben, mussten wir einige Herausforderungen überwinden, die wir – wie üblich bei einem komplexen Projekt – so gar nicht auf dem Schirm hatten. Aus diesen „Kinderkrank- heiten“ hat die gesamte Organisation Erfahrungen gewinnen können, die nun in zukünftige Produk- tionslinien einfließen können. Seit Oktober 2018 läuft die Fertigung am spanischen Vogelsang-Standort in der Nähe von Barcelona. Wie lautet Ihre Zwischenbilanz? Bisher laufen Produktion und Montage reibungslos, auch dank unserer gut geschulten Mitarbeiter. Die Produktionsplanung ist noch nicht vollständig abge- schlossen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Liefer- zeiten weiterhin zu verkürzen und nicht nur Kosten, sondern auch die Belastung für die Umwelt zu redu- zieren. Das gelingt uns mit optimal aufeinander abge- stimmten Liefer- und Produktionsprozessen, die wir derzeit aufsetzen. Welche weiteren Ziele verfolgen Sie für die Niederlassung? In diesem Jahr fokussieren wir uns auf die Produk- tion aller Drehkolbenpumpen-Modelle der Vogelsang- VX-Serie und des Exaktverteilers ExaCut für die präzise Gülleverteilung. Langfristig ist geplant, die Produkt- palette weiter auszubauen und durch unsere lokale Mon- tagelinie nahe an den Anforderungen unserer spani- schen und portugiesischen Kunden zu agieren. So heben wir uns von unseren Mitbewerbern ab und stärken unsere Marktposition im südeuropäischen Raum. 50 | THINK RED 04.2019

ERFOLGSMODELL MITTELSTAND ERFOLGS- MODELL MITTELSTAND Vogelsang als Musterbeispiel – agil und innovativ 58,5 Prozent aller Arbeitsplätze in Deutschland stellen mittelständische Unternehmen 99,6 Prozent aller deutschen Unternehmen zählen zum Mittelstand 35,3 Prozent des Gesamtumsatzes in Deutschland erwirtschaftet der Mittelstand 82 Prozent der Auszubildenden in Deutschland sind bei mittelständischen Firmen beschäftigt M ade in Germany“ – was Ende des 19. Jh. in Großbritannien dazu diente, Kauf- interessierte davon abzuhalten, sich für deutsche Importware zu entscheiden, ist längst zum Symbol für Qualität und technisches Know-how geworden. Die Herkunftsbezeichnung überzeugt heute Menschen aus der ganzen Welt, ebenso wie die dahinterste- henden Hersteller mit ihren Produkten und Dienst- leistungen. Dabei handelt es sich seit jeher um deutsche Betriebe des sogenannten Mittelstands. Ebenfalls ein nationales Phänomen, das international gera- dezu ehrfürchtig betrachtet wird. Ganze 58,5 % aller Beschäftigten in Deutschland arbeiten in einem mittel- ständischen Betrieb* – was bedeutet, dass sich 16 Mil- lionen Menschen für eine Karriere in einem kleinen oder mittleren Unternehmen entschieden haben. Dabei ist die Vielfalt das, was den Mittelstand stark macht: Die Betriebe übernehmen Aufgaben entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Der deut- sche Mittelstand ist und bleibt der Erfolgsmotor der deutschen Wirtschaft und sorgt dafür, dass Deutsch- land international stark aufgestellt ist. Denn für die deutschen Firmeninhaber und deren Mitarbeiter ist es selbstverständlich, international zu denken und die ganze Welt als ihren Markt anzusehen. Nicht umsonst ist das Land immer wieder Exportweltmeister und läuft sogar China den Rang ab. Mittelstand – ein deutsches Markenzeichen Der Mittelstand wird nach dem Jahresumsatz und der Anzahl der Mitarbeiter definiert, wonach 99,6 % aller deutschen Unternehmen zu dieser Kategorie gehö- ren.* Das Spektrum reicht dabei von traditionellen Familienunternehmen und klassischen Handwerksbe- trieben bis hin zu Start-ups. * Quelle: BMWI. 52 | THINK RED 04.2019

ERFOLGSMODELL MITTELSTAND Franziska Stumpf, verantwortlich für den Bereich Online- Marketing, arbeitete in ihrer Vergangenheit im Einzelhandel, in einer Agentur und in einem internationalen Konzern. „Die Wege sind kurz.“ Franziska Stumpf, verantwortlich für den Bereich Online-Marketing D ass man einen direkten Draht zu allen Füh- rungsebenen hat, ist für Marketing-Expertin Franziska Stumpf das entscheidende Merk- mal der Arbeit in einem mittelständischen Unternehmen. Die überaus agile Arbeit bei Vogelsang und den täglichen Austausch mit den Kollegen empfindet sie als spürbaren Pluspunkt im Vergleich zu anderen Unternehmen. Für sie liegen die Vorteile auf der Hand: „Bei Vogelsang kann man bestimmte Fragen sehr rasch klären. Oft reicht auch eine Information an den Abteilungsleiter.“ Den Begriff Karriere definiert Franziska Stumpf ebenfalls über diese Nähe und Dynamik: Es besteht eine große Chance, sich zu entfalten und zu lernen. Dank der flachen Hierarchien arbeitet man sich in die Breite. „Bei Vogelsang kann ich meine Ideen einbringen und mir wird viel zugetraut. In einem Konzern sind Auf- gaben hingegen oft klarer fokussiert. Allerdings ist das wahrscheinlich nicht überall so und der Unterschied zwischen einem Konzern und einem mittelständischen Unternehmen ist manchmal weniger spürbar. Es kommt darauf an, was das Unter- nehmen daraus macht. Bei Vogelsang merkt man jeden Tag, dass es ein Familienunternehmen ist. Und das finde ich sehr angenehm!“ 54 | THINK RED 04.2019 Mittelstand – vielfältig, dynamisch, bodenständig und menschlich Die Verwurzelung in der Region ist in jeder Abteilung des Stammsitzes in Essen/Oldb. zu spüren. Das „Du“ ist für jeden Mitarbeiter eine Selbstverständlichkeit – bis hin zur Geschäftsführung. Und auch das übliche „Moin“ zur Begrüßung trägt zum Gefühl der Ver- trautheit innerhalb des Unternehmens bei – ein Wir- Gefühl, das es in großen Konzernen oft so nicht gibt. W enn Detlef Steuber, Leiter des Qua- litätswesens bei Vogelsang, seinen heutigen Job mit seinen ehemaligen Aufgaben in einem großen Kon- zern vergleicht, dann überwiegen für ihn eindeutig die Vorteile. „Man kümmert sich“, fasst der 57-Jährige das Gefühl zusammen und meint damit u. a., dass die Meinung des Einzelnen mehr geschätzt wird als in einem Kon- zern. „In einer Besprechung würde ein Außenstehender kaum eine Möglichkeit haben, die Beteiligten nach Füh- rungskraft oder anderen Mitarbeitern zu unterscheiden – alle Meinungen sind gefragt und willkommen.“ Darin eingeschlossen sind auch die Auszubil- denden bei Vogelsang, die hier eine sehr individuelle Ausbildung erhalten. Von Anfang an soll jeder Zufrie- denheit aus seiner Tätigkeit schöpfen können und sich als wichtiges Rad im Räderwerk von Vogelsang empfin- den. Ganz besonders gilt dies aus der Sicht von Detlef

90 YEARS OF VOGELSANG Yesterday … today … and in the future: we always go beyond. In diesem Jahr feiern wir unser 90. Firmenjubiläum. Als Erfinder der elastomerbeschichteten Drehkolbenpumpe nehmen wir seit Jahren eine Weltmarktstellung ein. Diese Position zu halten und in der Zukunft auszubauen, ist unser Ziel und Ansporn. Wir danken unseren Kunden und unseren Geschäftspartnern für ihr entgegengebrachtes Vertrauen. vogelsang.info ENGINEERED TO WORK